BUCHREZENSIONEN. FILMKRITIKEN. ZITATESAMMLUNGEN.

1. April 2015

Rezension "Marias letzter Tag" || Alexandra Kui

Preis: 14, 99 €
Seitenanzahl:  288
Inhaltsangabe: Jeder hat Angst: vor der Euro-Krise, dem steigenden Flusspegel, dem Notendurchschnitt. Lous beste Freundin Maria hat Angst, wie ihre Mutter an Krebs zu erkranken. Als sie von einem Zug erfasst wird und nur knapp überlebt, sprechen alle von versuchtem Selbstmord. Daraufhin ruft Lou den Sommer ohne Angst aus. Ihr Plan: zu leben, als sei es ihr letzter Tag. Tun, wovor sie sich immer gefürchtet hat. Sich fühlen, wie Maria sich gefühlt hat. Ihre selbstgedrehten Videos postet Lou auf ihrem YouTube-Channel, dem sie den Titel »Marias letzter Tag« gibt. Rasant steigt die Zahl der Klicks, es entsteht eine Bewegung der Angstverweigerer. Die Mitschüler, Freunde und Fans übertrumpfen sich mit immer gefährlicheren Aktionen. Und irgendwann verliert Lou die Kontrolle ...
Erster Satz:  Kumulonimbus.
Kaufen?   →   Gibt es bei   cbt   als Hardcover und e-book.
Danke für dieses tolle Rezensionsexemplar!


"Marias letzter Tag" ist auf jeden Fall ein Titel, der mich als Leser magisch angezogen hat. Man fragt sich, warum Maria ihren letzten Tag erlebt. Dass das Buch in eine andere Richtung geht, hat mich zwar gewundert, da ich eher mit einem Buch gerechnet hatte, in dem ein Mädchen erzählt, dass sie Krebs oder ähnliches hat. Doch der Titel passt haargenau auf das Buch, es gibt keinen Besseren, würde ich sagen. 
2/2 Punkte

Das Cover des Buches gefällt mir richtig gut. Ich mag das Grün und die Wolke, die sich "vermischen". Außerdem gefällt mir die Überschrift, die in rot gehalten ist, gut. Sie geht nicht unter, was man bei einem so grellen Cover schnell vermuten könnte. Außerdem gefällt mir der Play-Button im oberen Teil. Dieser glänzt bei näherer Betrachtung.
3/3 Punkte

Die Inhaltsangabe ist meiner Meinung nach recht gut. Man erfährt darin Details, die vielleicht ein wenig überflüssig für die Inhaltsangabe sind. Beispielsweise dass Marias Mutter an Krebs erkrankt. Anfangs weiß man ja noch nichts davon und wartet förmlich auf die Stelle, an der man es erfährt. Das Thema an sich fand ich gut, da es mal etwas ganz anderes; etwas Neues ist. 
  3/4 Punkte

In dem Buch geht es hauptsächlich um Marias beste Freundin Lou. Sie erzählt die Geschichte aus ihrer eigenen Perspektive. Im Grunde geht es um Maria, die ins Koma fällt, als sie einen unglücklichen Unfall hat. Daraufhin gründet Lou ihren eigenen You-Tube-Kanal und hofft so, ihre Ängste überwinden zu können. Ich mag die Idee total. Da ich selbst gerne You-Tube-Videos schaue und es teilweise echt Idioten gibt, die die unnötigsten Sachen posten, kann man sich gut vorstellen, dass es jemanden wie Lou gibt. Es stimmt einen nachdenklich und ich hatte das Gefühl, dass das Buch nur leise mitreißen wollte. Leise, um kein Aufsehen zu erregen. Diese Mission ist bei mir geglückt - Das Buch hat mich nachdenklich gestimmt und hat mir auf eine traurige Art und Weise wieder gezeigt, wie verrückt diese Welt eigentlich ist.
4/4 Punkte

Die Umsetzung des Buches geht für mich in Richtung "Heldentage" von Sabine Raml. Mich hat die Geschichte zwar überhaupt nicht daran erinnert, sondern eher Schreibstil und Umsetzung. Beide Bücher sind recht kurz, beide werden aus der Ich-Perspektive erzählt. Beide haben bei dieser Kategorie dieselbe Punktzahl. Aber dennoch mochte ich die Umsetzung von "Marias letzter Tag" ein klitzekleines Bisschen mehr. Ich weiß nicht woran es genau liegt, aber dieses Buch hat mich einfach total nachdenklich gestimmt, ohne es Erzwingen zu wollen.
3/4 Punkte    
 
   Es kommt es mir vor, als ob das Buch manchmal in Richtung Poetry Slam geht. Ich mag das total gerne, da ich ein paar Leute kenne, die regelmäßig bei Poetry Slams auftreten und dieses Hobby einfach nur lieben. Besonders die ersten fünfzig Seiten haben mich irgendwie daran erinnert. Aber der Schreibstil, der sich durch das Buch zog, gefiel mir auch super, was ich, um ehrlich zu sein, nicht erwartet hätte. Ich dachte, dass Marias letzter Tag eher eine kurze Lektüre für Zwischendurch ist. Das stimmt allerdings überhaupt nicht. Ich habe das Buch bis tief in die Nacht hinein verschlungen und war regelrecht geschokt, als ich fertig war. Geschockt, wie realistisch und nah das Buch war. Das hat mich überrascht.  Das Buch hat mich überrascht. Es ist ganz anders, als ich mir es vorgestellt hatte. Es liegt an der Handlung und am Schreibstil, die mich in einen Strudel gezogen haben. In den Strudel dieses Buchs.
  5/5 Punkte

Lou mochte ich sofort. Ihre Gedankengänge sind mir zwar manchmal ein echtes Rätsel, aber meistens habe ich einfach akzeptiert, was sie denkt. Lou hat mich zum Nachdenken gebracht. Ebenso Maria, Lous beste Freundin, die, nachdem sie einen Zugunfall hat, ins Koma fällt. Die beiden sind unterschiedlich, aber doch irgendwie gleich. Als Charaktere mochte ich die beiden recht gerne, hätte jedoch gerne mehr über sie erfahren. Mir war, als wolle die Autorin ihre Geschichte durchbringen und hätte keine Zeit für Details aus dem Leben von zumindest einer der beiden. Leider fand ich die Protagonisten total schwach,was Details angeht. An Überzeugungsfähigkeit und Nachdenklichkeit hat es Lou an nichts gefehlt.
1/3 Punkte

Alexandra Kui wurde 1973 in Buxtehude geboren. Sie studierte Soziologie, Politikwissenschaften und Sozialgeschichte in Hamburg und arbeitete für verschiedene Tageszeitungen, bevor sie anfing, Bücher zu schreiben. Nach den Krimis »Blaufeuer«, verfilmt fürs ZDF unter dem Titel »Der Tote im Watt«, und »Wiedergänger« erschienen inzwischen drei Jugendthriller, »Lügensommer«, »Falsche Nähe« und »Stille Feindin«. Mit »Marias letzter Tag« veröffentlicht die Autorin, die auf der Geest bei Hamburg lebt und zuletzt für »Die Welt ist eine Scheibe« von den Kritikern hochgelobt wurde, ihren ersten literarischen Roman bei cbt.

Manchmal gibt es Bücher, die schaffen es, einen zu verzaubern. Bücher wie dieses.
"Marias letzter Tag" hat mich verzaubern. Niemals hätte ich damit gerechnet, ein so gutes Buch lesn zu dürfen. Erwartet hatte ich eine schnelle Lektüre, doch dieses Buch ist genau das Gegenteil. Es hat mich zum Nachdenken angeregt und mich mitgezogen, Lous gefährliche, neue Welt kennenzulernen und zu entdecken. Ich mochte den Schreibstil, der, wie ich finde, an Poetry Slam anlehnt. Alexandra Kui hat ein tolles Werk geschaffen und geschafft, dass ich mir ihre anderen Bücher auf jeden Fall nocheinmal aus der Nähe ansehen möchte.

An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an den cbt-Verlag,
welcher mir "Marias letzter Tag" als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

L E S E P R O B E


21/25 - Ein Buch voll Gefahren und Angst, das mich zum Nachdenken gebracht hat.

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