BUCHREZENSIONEN. FILMKRITIKEN. ZITATESAMMLUNGEN.

18. März 2015

Rezension "Heldentage" || Sabine Raml

Autorin: Sabine Raml
Preis: 14,99 €
Inhaltsangabe: Lea ist fünfzehn und hat viele Träume: Sie will schreiben. Sie will rennen, ohne je außer Puste zu sein. Sie will so wunderschön sein wie ihre beste Freundin Pola. In ihren Träumen ist Lea eine Heldin. Im richtigen Leben klappt es manchmal nicht: Gerade hat sich Lenny, Leas erster Freund, von ihr getrennt. Sie vermisst ihn schrecklich. Leas Mutter versinkt in ihren eigenen Problemen und kann Lea nicht helfen. Aber es gibt ja noch Pola und die Clique – und einen tollen neuen Jungen an der Schule, der sich unbegreiflicherweise für Lea interessiert ... Im Laufe eines langen Sommers findet Lea heraus, dass sie eigentlich doch auch eine Heldin ist, jeden Tag ein bisschen.
Erster Satz: Ich sollte unbedingt mehr schreiben.

Kaufen?   →   Gibts bei   Heyne fliegt   als Hardcover und e-book.
Danke für dieses tolle Rezensionsexemplar!


Der Titel spricht mich unheimlich an. Heldentage ist ein Titel, der alle Altersgruppen anspricht - einer, der Mut macht und Hoffnung schenkt. Besonders der Untertitel Do what you love! ist noch einmal eine sehr packende "Zugabe", der mich zusätzlich anspricht.
2/2 Punkte

Das Cover des Buches ist sehr schön gestaltet. Mir gefällt der Farbverlauf, der im Hintergrund zu sehen ist. Man sieht den Schatten eines Mädchens, die in einer sehr selbstbewussten Pose zu sehen ist. Ob Lea wirklich so selbstbewusst ist, wie sie tut, ist mir noch nicht ganz klar. Doch die auffällige Schriftart gefällt mir gut, genau wie, dass der Titel und der Schatten wirken, als wären sie "gleich". Also beide tiefschwarz, aber auch besonders. Falls das jemand versteht. Für mich ist es jedoch kein Cover, das mich persönlich sofort zum Lesen anregen würde.
2/3 Punkte

Die Inhaltsangabe hat mich zum Lesen überzeugt. Ich mochte die leisen Andeutungen der Geschichte und, dass man bereits darin die Protagonisten kennenlernt. Die Formulierung ist schlicht und einfach, konnte mich aber dennoch packen. Das Thema an sich spricht mich ebenfalls an. Ich bin eigentlich mehr der Fan von Büchern, die in der Zukunft spielen aber ich lese auch ganz gerne mal etwas realistisches. Und dieses Mal hatte ich nur teilweise das Gefühl, etwas realistisches zu lesen. Leas Geschichte finde ich sehr emotional und teilweise so traurig, dass ich manchmal echt kurz vor dem Verzweifeln war. Aber das Thema ist sehr klug gewählt: Es geht um Lea, die ihr Leben quasi alleine durchlebt. Ihre Clique besteht unter anderem aus Lenny, der sich erst gerade von Lea getrennt hat. So eine Frechheit, findet Lea, und auf der anderen Seite kann sie es doch irgendwie verstehen, was sie nicht zugibt. Leas Mutter hat ihre eigenen Probleme. Also lebt Lea ihr Leben und ihre Mutter ihr eigenes und so leben sie aneinander vorbei ohne einander so richtig zu kennen und zu lieben.
  3,5/4 Punkte

Die Idee an sich gefällt mir gut. Thema und Idee mischen sich ja teilweise ein wenig, weshalb es manchmal schwer ist, beides zu trennen. Das Thema, nicht vorhandene Mutterliebe, die erste große Liebe, der erste Kuss. Das alles sind Themen, über die man sehr viele Bücher lesen könnte. Aber dieses Buch hat es defintiv geschafft, mich zu berühren. Es ist so beruhigend anders, so wunderschön, während es auf der anderen Seite eine teils wirklich schlimme Geschichte enthält. Andererseits muss man sagen, dass es ziemlich viele Geschichten über solche Themen gibt, weshalb ich leider fair bewerten muss. Neu ist die Idee ja nicht wirklich.
2,5/4 Punkte

Die Umsetzung des Buches gefäällt mir zum Großteil richtig gut. Die wiederkehrenden Gedanken von Lea sind vielleicht ein wenig zu oft, aber da das ständige Denken an ihren Exfreund ist natürlich sehr verständlich. Die Idee wurde in der Umsetzung sehr gut berücksichtigt und es gibt viele Details, die mich alle überzeugen konnten, da in jedem einzelnen Detail etwas lag, dass mir als Wahrheit schien.
3/4 Punkte
 
 Der Schreibstil von Sabine Raml ist anders. Nicht ganz einfach und nicht ganz schwer. Er ist so erfrischend anders, dass es riesigen Spaß macht, durchs Buch zu schmökern. Ich hatte das Buch schneller durch, als ich gucken konnte. Ich mag diese Art von Schreibstil nicht besonders gerne. Aber Sabine Raml hat mir in einer gewissen Art die Augen geöffnet. Denn ich hatte das Gefühl, neben Lea zu sitzen, während sie mir ihre Geschichte erzählt. Ich hatte das Gefühl, bei ihr zu sein und sie zu kennen. Ganz überzeugen konnte mich die Autorin noch nicht, aber ich hoffe sehr, dass es noch viele weitere Bücher von ihr geben wird, da ich in dem recht kurzen Buch ein großer Fan von ihr geworden bin, auch, wenn mich der Sprachstil von Leas Mutter EXTREM genervt hat. In ein Buch gehören Punkt und Komma. Das ist eine Tatsache. Ich verstehe ja, dass es eine realer ist, wenn es so geschrieben ist  aber ich wollte eigentlich nur eines: Die Sätze, die aus dem Mund von Leas Mutter kommen, einfach nur überlesen.
  4/5 Punkte

Lea ist eine Person, mit der ich mich relativ schnell anfreunden konnte. Ich konnte ihre Gefühle schnell nachvollziehen und hatte das Gefühl, sie zu kennen. Aber manchmal hatte ich einfach nur das Bedürfnis, sie an den Schultern zu packen, sie durchzuschütteln und sie anzuschreien: "Wehr dich endlich gegen deine Mutter!" Ihre Mutter war ätzend und hat mich genervt mit ihrer Sprache, mit ihrer Abhängigkeit und einfach allem. Sie hing mir dermaßen zum Hals raus. Und sie tat mir irgendwie kein bisschen leid. Ich wollte in ihre Wohnung stürmen und ihr alle Zigaretten und jedes alkoholische Getränk wegreißen und schreien, dass sie ein Kind hat, um das sie sich kümmern muss. Dass es ein Lebewesen ist. Manchmal war ich müde davon, dies tun zu wollen. Doch andererseits machte mich der Gedanke glücklich, die beiden würden in einer normalen Familie leben. Eine, in der jeder tun kann, was er will. Ganze, passende Schuhe trägt und keine Alkoholsucht hat.
2/3 Punkte

Sabine Raml wurde im Ruhrgebiet geboren und wuchs dort größtenteils auf einem Campinglatz zwischen Schnecken und Bäumen auf. Bereits als Kind entwarf sie ihre erste Zeitschrift und verteilte sie in der Nachbarschaft. Trotz anderer Berufe blieb das Schreiben ihre große Leidenschaft. 2013 wurde ihr bis dahin unveröffentlichtes Jugendbuchdebüt Heldentage – Do what you love mit dem Kinder-und Jugendbuchpreis der Stadt Oldenburg ausgezeichnet. Die Autorin lebt in Berlin in der Nähe eines Waldes und mehrerer Campingplätze. Sie liebt Pasta, Feigenmarmelade und Yoga.

Heldentage - Do what you love! ist ein Buch, das mich begeistern konnte. Sabine Raml konnte mich mit ihrem Schreibstil fesseln, sodass ich das Buch innerhalb weniger Stunden durch hatte. Ich blieb zurück und war recht zufrieden mit dem Ende. Ich hoffe, dass es irgendwann eine Fortsetzung gibt, da ich Lea als Protagonistin sofort gut leiden konnte und mochte. Manchmal fand ich ihr Handeln etwas komisch, da ich anders gehandelt hätte. Aber nur, weil sie anders handelt, ist das dieses Mal kein Grund für mich, nicht zu mögen. Ich mochte es, wie dieses Buch es schaffte, die Idee, die eigentlich auch eine sehr einfache Geschichte haben könnte, zu etwas ganz Besonderem zu formen. Ich bin begeistert von der Umsetzung des Themas und bin ein großer Fan vom Cover und vom Titel.
Ich bedanke mich an dieser Stelle noch einmal an den Verlag Heyne fliegt, welcher mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat! 

L E S E P R O B E


19/25 - Ein erfrischend anderes Buch, das eine 08/15-Geschichte in eine ganz Besondere verwandelte.

3 Kommentare:

  1. Eine wirklich tolle Rezi ♥ mir hat das Buch ähnlich gut gefallen und ich kann deine Ansätze eigentlich alle bestätigen :)
    Liebe Knuddelgrüße
    Nasti ♥

    AntwortenLöschen
  2. Tolle Rezi ♥
    xoxo Ally von http://allyshiny.blogspot.de/ ♥

    AntwortenLöschen
  3. Tolle Rezi, das Buch habe ich gestern auch fertig gelesen und ich fand es auch etwas ganz besonderes :)

    LG Piglet ♥

    AntwortenLöschen