BUCHREZENSIONEN. FILMKRITIKEN. ZITATESAMMLUNGEN.

23. Oktober 2016

REZENSION // TWIN ISLAND ~ JESSICA KHOURY

♦   KAUFEN   ♦
Vielen Dank an den Arena-Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

INHALT Sophie ist fest entschlossen, ihre Mutter zu finden, die sie und ihren Vater vor Jahren verlassen hat, um auf einer entlegenen Insel zu forschen. Dort angekommen, merkt Sophie jedoch schnell, dass etwas nicht stimmt. Auf der Insel leben Menschen mit außergewöhnlichen Talenten. Menschen, die Sophies Mutter erschaffen hat, um sich deren besondere Fähigkeiten zunutze zu machen. Doch der Preis dafür ist hoch. Noch bevor Sophie die ganze Wahrheit begreift, erkennt sie, dass sie selbst das bestgehütete Geheimnis von allen ist und in tödlicher Gefahr schwebt.

AUTORIN Jessica Khoury hat syrische und schottische Wurzeln, lebt mit ihrem Mann in Toccoa, Georgia, und studierte Englisch am dortigen College. Neben dem Schreiben trainiert sie eine Jugendfußballmannschaft. „Die Einzige. In deinen Augen die Unendlichkeit“ ist ihr Debütroman, der auf Anhieb in mehrere Sprachen übersetzt wurde.

ERSTER SATZ "Sophie, ich brauche dich."

MEINE MEINUNG Bevor ich anfange, ist eine Entschuldigung fällig. Als ich neulich mein Bücherregal neu sortiert habe, hatte ich plötzlich "Twin Island" in den Händen und mir ist das Herz in die Hose gerutscht. Ich habe das Rezensionsexemplar wirklich schon ewig und es ist einfach untergegangen und ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie peinlich mir das gegenüber dem Verlag ist. An dieser Stelle eine riesengroße Entschuldigung (bitte ein Pulk Luftballoons und eine Sorry-Karte mit einem Hund darauf vorstellen (wer kann einem bei einem Hund schon nicht verzeihen)).

Twin Island. Ein Buch, von dem ich tatsächlich vor dem Lesen schon einige Rezis gelesen hatte, von denen einige das Buch als sehr gut betitelt hatten, andere wiederum als weniger gut. Aber ist es nicht gut, dass wir uns zu allem eine eigene Meinung bilden können? In das Buch hinein zu kommen fiel mir wahrlich schwer, denn die Autorin braucht erstmal etwa hundert Seiten, um die Protagonistin Sophie überhaupt auf die Insel zu kriegen, wo dann erstmal gar nichts passiert. 

Wenn man den Klappentext so liest, erwartet man ja etwas. Und vielleicht ist das Verhältnis meiner Erwartungen zu dem, was ich dann schließlich von dem Buch bekommen habe, nicht ganz so glücklich wie ich gehofft hatte. Denn zugegebenermaßen verrät der Klappentext schon sehr viel vom Buch. Dass das Ende wenigstens offen bleibt ist dann auch alles. 

Die Handlung des Buches an sich fand ich aber eigentlich recht gelungen und auch die Idee fügt sich gut in das positive Gesamtbild ein und macht eine gute Figur. Was ich etwas schade fand, ist, dass ich mit der Protagonistin einfach nicht warm geworden bin. Sophie ist zwar ein ganz nettes Mädchen, welches sich scheinbar mutig in den Ozean wirft, um ihre Mutter zu retten, aber wie sich herausstellt, weiß sie gar nicht, wie sie da jemals wieder rauskommen soll. Um es direkt zu sagen: Sie ist gutgläubig und ziemlich naiv, was ich an Personen generell gar nicht leiden kann. Kaum etwas finde ich nerviger als Naivität, was vermutlich daran liegt, dass ich selbst relativ skeptisch bin und immer versuche, den rationalen Überblick zu haben (was nicht heißt, dass mir das gelingt).

Obwohl ich mich mit Sophie nicht richtig anfreunden konnte, mochte ich eine andere Hauptfigur sehr gerne. Der Pilot James Julien - kurz Jim - war mir sofort sympathisch und er ist der Clevere in diesem Gespann. Ich mochte die Verbindung der beiden, doch dieses Für-dich-würde-ich-sterben, dass sich ja schon erahnen lässt, finde ich zwischen Sophie und Jim relativ lächerlich.

Ich mochte es nicht, in welche Richtung die Geschichte am Ende dann schließlich geht. Die Autorin will uns etwas vormachen, doch irgendwie gelingt das nicht (besser gesagt geht es in die Hose) und wir müssen uns mit drei verschiedenen Ende herumschlagen, die dann schließlich in Schlangenlinien zu einem großen Ganzen führen und in meinen Augen dann nicht mehr so viel Sinn gemacht haben. 

Alles in allem hat mir der Schreibstil und der Mittelteil der Handlung zwar gut gefallen, doch Anfang und Ende haben mich dezent enttäuscht. Der Verlag empfiehlt das Buch ab 14 Jahren, doch in meinen Augen kann man das Buch mit 12/13 bereits lesen. Beziehungsweise sollte man das, denn für 16-Jährige ist es eher durchwachsener Lesestoff.

Aber nehmen wir bitte einen Moment für dieses Cover. Die Idee mit dem Reagenzglas, der Insel und dem pinken, auffälligen Titel hat es mir wahrlich angetan!

1.5 | 2   TITEL
2.5 | 3   COVER
1 | 4   INHALTSANGABE
4 | 4   IDEE/THEMA
2.5 | 4   UMSETZUNG
3 | 5   SCHREIBSTIL
1.5 | 3   CHARAKTERE



17 // 25 ~ Ein durchschnittlich gutes Buch, welches ich eher für eine jüngere Altersgruppe empfehlen würde. Trotzdem hatte ich meine schönen Lesestunden damit und jeder, der Lust auf den Inhalt hat, sollte das Buch einfach lesen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen