BUCHREZENSIONEN. FILMKRITIKEN. ZITATESAMMLUNGEN.

16. Dezember 2015

TÜRCHEN 16 || REZENSION || ROT WIE DAS VERGESSEN

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VIELEN DANK AN DTV FÜR DAS TOLLE REZENSIONSEXEMPLAR!

INHALT
   Eines Nachts wird Callie zitternd in einer verlassenen Wohnung gefunden, die Wände über und über mit Kritzeleien bedeckt, darunter immer wieder die folgende: »Ich habe ihn umgebracht.« Ihn, ihren Vater, der Callie jahrelang misshandelt hat. Sie ist sich sicher, dass sie ihn getötet hat, auch wenn sie sich nicht daran erinnern kann. Seit jener Nacht leidet Callie an einem Schreibzwang. Sie versucht, mithilfe ihrer rätselhaften Schreibergüsse ihrer Erinnerung auf die Spur zu kommen. Aber letztlich ist es John, der ihr dabei hilft. Und der sich ebenso in Callie verliebt wie sie sich in ihn. Auch Elijah, Callies Freund aus den schlimmen Zeiten, scheint irgendetwas zu wissen. Doch er will nicht, dass sie sich erinnert. Er will sie um jeden Preis beschützen. Aber wovor?

ERSTER SATZ
   Als letzte Woche das Gewitter war, ließen wir Lindseys tragbare Lautsprecher hinten im Schuppen stehen. 

MEINE MEINUNG
   Auf Rot wie das Vergessen war ich schon vor Erscheinen aufmerksam geworden, doch wie das eben so ist, geriet es dann in Vergessenheit. Als ich dann jedoch eine sehr positive Rezension dazu gelesen hatte, ging mir das Buch nicht mehr aus dem Kopf. Der Verlag hat sich dann bereit erklärt, meine Lesesucht zu unterstützen und so zog das Buch bei mir ein. 
        Ich finde es schrecklich, wenn mich der Schreibzwang überfällt, aber ich glaube auch, dass er mich antreibt, dass er mich dazu bringen will, dass ich mich erinnere.
TITEL
   Der Titel gefiel mir schon beim ersten Lesen. Rot wie das Vergessen ist einfach außergewöhnlich und sobald das Gehirn den Titel liest, kann man rumspinnen, was sich wohl dahinter verbirgt. Dass dahinter mehr steckt als eine interessante Aussage konnte ich mir schon denken. Calliope, beziehungsweise Callie, leidet unter einem Schreibzwang. Das heißt, ihr Körper zwingt sie zum Schreiben und während dieser Attacken bekommt sie kaum etwas mit, sie schreibt einfach. Und immer wenn Callie schreibt, braucht sie einen roten Stift, was ich schlicht interessant finde. 
2 | 2 Punkte

COVER
   Ich finde das Cover außergewöhnlich hübsch. Zwar haben wir hier ein halbes Gesicht, doch meiner Meinung nach kann ich mir Calliope so sehr gut vorstellen. Es wirkt, als stünde das Mädchen im schwarzen Schatten, ihr Gesicht wirkt kühl und abwesend. Sie ist hübsch, aber nicht aufdringlich. Auch sehr gut gefällt mir die Aufmachung mit den Wörtern aus dem Buch, die eine große Bedeutung haben. Auch die Hervorhebung des Titels ist zweifellos gelungen. 
3 | 3 Punkte

INHALTSANGABE
   Die Inhaltsangabe gefällt mir ganz gut. Leider finde ich sie zu detailreich. Man hätte sie entweder etwas kürzen können oder aber einen kurzen Textausschnitt stattdessen nehmen können. Gerade bei einem solchen Buch fänden das mit Sicherheit die Masse der Leser spannend und außergewöhnlich.
2 | 4 Punkte

IDEE / THEMA
   Ich habe noch nie von einem Buch gehört, bei dem der Protagonist unter Schreibzwang leidet. Daher war mir Rot wie das Vergessen sofort sympathisch. Ich liebe Bücher mit neuen Denkweisen oder ganz neuen Ideen, doch natürlich sind sie mittlerweile immer schwerer zu finden. Sobald man denkt, man hat mittlerweile wohl nahezu alles gesehen, denkt sich jedoch irgendein grandioser Autor da draußen: "Ich schreibe jetzt ein fantastisches Buch mit einer ganz neuen Idee!" Vielen Dank, Sasha Dawn! Ihr Buch war echt ... wow. Die Themen waren knallhart, ehrlich und zugleich spannend und raubten mir den Atem.
4 | 4 Punkte

UMSETZUNG
   Leider fand ich die Umsetzung einen Ticken schwächer als die Idee an sich. Manchmal waren mir Callies Gedankengänge ein wenig zu kompliziert und zu gleich, obwohl sie natürlich riesige Fortschritte mit dem Erinnern macht. Natürlich bin ich kein Experte, doch ich glaube, dass Callie sich ein wenig zu schnell erinnert. Sie weiß anfangs nichts von dem, was in jener Nacht passiert ist, sie sie in ihrem Gedächtnis wiederherstellen zu versucht. Und dann, nach Monaten, in denen nichts passiert ist, alles Schlag auf Schlag? Hm. Ich weiß nicht. Es war zwar gut und ließ sich sehr schnell lesen, aber irgendwie hatte ich trotzdem nicht das Gefühl, dass alles perfekt gepasst hat.
2 | 4 Punkte

SCHREIBSTIL
   Den einfachen, flüssigen Schreibstil von Autorin Sasha Dawn mochte ich sehr gerne. Sie erzählt sehr simpel, aber doch spannend die Geschichte von Callie, von ihrer Mutter und ihren Freunden. Sie erzählt einfühlend, wie Calliope sich fühlt, wie sie sich langsam zu erinnern beginnt und dabei unterzugehen droht.  Es war nicht überragend, aber ein toller Schreibstil für Zwischendurch.
3 | 5 Punkte

CHARAKTERE
   Ich mochte Lindsey leider überhaupt nicht. Lindsey, Callies beste Freundin beziehungsweise Tochter ihrer Pflegefamilie, hat Callie im Grunde wie Dreck behandelt und niemand hat es gemerkt. Ich glaube nicht, dass wir uns gut verstehen würden. Callie fand ich zwar schräg, aber auf eine gute Art und Weise schräg. John mochte ich sehr gerne, aber Elijah fand ich einfach nur affig. Er hat sich aufgeführt wie ein Heiliger, dabei war er von Grund auf kaltherzig.
2 | 3 Punkte

AUTORIN
   Sasha Dawn lebt im nördlichen Illinois, wo auch ihr Roman spielt. Sie unterrichtet Kreatives Schreiben und leitet Workshops. ›Rot wie das Vergessen‹ ist ihr erster Roman für Jugendliche.

GESAMTEINDRUCK
   Von Anfang an habe ich gewusst, dass Rot wie das Vergessen mich begeistern würde. Der Roman schaffte es, mich durchweg zu begeistern und ich war auch berührt von Callies Schicksal. Doch hatte ich nie das Gefühl, dass Callie vom Leben erdrückt, sondern eher verletzt wird. Ich mochte Callie, die auf ihre eigene Art und weise schräg war, verliebte mich ein bisschen in ihren John und kann abschließend nur sagen, dass Rot wie das Vergessen ein Buch ist, dass mir definitiv in Erinnerung bleiben wird!
        Ich versuche mich daran zu erinnern, wie es sich anfühlt, wenn er mich küsst, wie mich neue Kraft durchströmt, wenn sich unsere Körper vereinen, aber ich spüre nichts, gar nichts, nur eine drohende, feuchtkalte Gefahr. 
19 | 25 Punkte  ~  Eine sehr besondere Idee, die mir im Gedächtnis bleiben wird!

2 Kommentare:

  1. Ganz tolle Rezi! :) Ich bin ein ganz großer Fan von Rot wie das Vergessen, es müssten noch viel mehr Leser darauf aufmerksam werden!^^

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  2. Hey =)
    Wow, die Geschichte hört sich ja genial an :O
    *WuLifülltsich*

    LG ♥
    Anna

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