BUCHREZENSIONEN. FILMKRITIKEN. ZITATESAMMLUNGEN.

31. Juli 2017

REZENSION / "DIE WEIßE ROSE" / AMY EWING


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Was ist das', fragt sie atemlos.
'Das Leben', flüstere ich.
INHALT Violet ist auf der Flucht. Nachdem die Herzogin vom See sie mit Ash, dem angestellten Gefährten des Hauses, ertappt hat, bleibt Violet keine Wahl, als aus dem Palast zu fliehen oder dem sicheren Tod ins Auge zu sehen. Zusammen mit Ash und ihrer besten Freundin Raven rennt Violet aus ihrem unerträglichen Dasein als Surrogat der Herzogin davon. Doch das Juwel zu verlassen ist alles andere als einfach. Auf ihrem Weg durch die Kreise der Einzigen Stadt verfolgen die Regimenter des Adels sie auf Schritt und Tritt. Die drei Geflohenen schaffen es nur äußerst knapp, sich in die sichere Umgebung eines geheimnisvollen Hauses in der Farm zu retten. Hier befindet sich das Herz der Rebellion gegen den Adel. Zusammen mit einer neuen Verbündeten entdeckt Violet, dass ihre Gabe sehr viel mächtiger ist, als sie sich vorstellen konnte. Aber ist Violet stark genug, sich gegen das Juwel zu erheben?

ERSTER SATZ Das Arkanum schweigt.

REIHE
♦ DIE WEIßE ROSE
♦ DER SCHWARZE SCHLÜSSEL 

MEINE MEINUNG
Ich war sehr gespannt, wie es mit Violet und Ash weitergehen würde, nachdem der erste Teil 2015 eines meiner Jahreshighlights war. Ich muss gestehen, dass ich den zweiten Teil schon recht lange hatte, aber nie dazu kam, ihn zu lesen. Als ich dann neulich in der Buchhandlung war, musste ich erschrocken feststellen, dass der finale Teil ebenfalls schon erschienen ist! Und ich habe es nicht mitbekommen! Ich fühlte mich so schuldig, dass es nicht lange dauerte, bis ich mich entschied, den dritten Band zu kaufen und beide Bände hintereinander wegzulesen. Wie schon angedeutet, hat mir der erste Teil sehr gut gefallen und dementsprechend hoch waren meine Erwartungen.

TITEL Der Titel gefällt mir an sich recht gut. Nun muss man aber wissen, was die "Weiße Rose" in Wirklichkeit war. Es war eine deutsche Widerstandsgruppe gegen die Diktatur zur Zeit des Nationalsozialismus. Mit dem Hintergrundwissen fand ich es teilweise schwer, beides außeinander zu halten, da die Ziele beider "Organisationen" im Grunde sehr ähnlich sind. Beide wollen sich gegen unmenschliche und unfaire Bedinungen auflehnen. Ich weiß nicht, ob der Name "Die Weiße Rose" absichtlich und genau aus dem oben genannten Grund gewählt ist, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich mit ihm umgehen soll. Da das Buch fiktiv ist, scheint mir ein solcher Titel sehr gewagt. Die Punkte vergebe ich aus der Sicht eines Unwissenden über die reale "Weiße Rose". 2 / 2

COVER Die Idee des Covers gefällt mir zwar recht gut, doch die Umsetzung eher schwach. Ich finde, dass man das Mädchen zu gut erkennt und bei dem Namen "Violet" dann sofort an dieses Mädchen denkt, statt eine eigene Vorstellung im Kopf zu haben. Das fand ich sehr schade, da ich gerade im ersten Band eine sehr starke Vorstellung von Violet hatte. Die Rose passt natürlich dennoch gut zum Buc und die abgebildeten Wassertropfen darauf haben einen besonderen Effekt, sodass man die Tropfen fühlen kann, wenn man mit den Fingern darüber streicht. 2 / 3

INHALTSANGABE Ich finde, die Inhaltsangabe des zweiten Bandes verrät zu viel. Zum einen verrät sie, dass am Ende der Flucht tatsächlich Sicherheit steht. Das kann man sich zwar auch denken, aber dass es in der Inhaltsangabe schon geschrieben steht, finde ich recht schwach. Die letzten paar Sätze gefallen mir recht gut, doch sie wiegen die Enttäuschung des ersten Absatzes kaum auf. 1,5 / 4

IDEE Ist dieses Buch nur ein Lückenfüller? So kommt es mir vor. Denn die Idee ist äußerst schwach, um nicht zu sagen nicht vorhanden. Die Flucht von Violet, Ash und Raven wird ewig beschrieben und sobald sie in Sicherheit sind, erfährt man noch ein bisschen was über die Auspizien und darüber, was sie wirklich können. Und das war's. Natürlich knüpft Band 2 an den ersten Band an und diese Idee fand ich ziemlich gut - aber um ehrlich zu sein, hinterließ mich der Nachfolger recht enttäuscht. 1 / 4

UMSETZUNG Man glaubt, dass gleich die spannende Wendung kommt - doch man wartet vergeblich. Trotzdem ist es irgendwie interessant. Spannend ist das falsche Wort, aber interessant trifft es ziemlich gut. Im Vergleich ist die Umsetzung schwach, ein paar Jugendliche kommen über Uwege an einen Ort namens "Die weiße Rose" und dieser Weg zieht sich über mehrere hundert Seiten - ohne ein wirklich entscheidendes oder einschneidendes Ereignis. 2 / 4

SCHREIBSTIL Nichtsdestotrotz war der Schreibstil erneut gut. Er war nicht überragend anspruchsvoll, sondern eher einfach, aber er ließ sich sehr gut und er war es auch, der mich durch die Seiten hat fliegen lassen. Ich habe zu lange auf dieses Buch hingefiebert, um es schlecht zu finden, aber vielleicht bin ich mittlerweile auch einfach älter und somit reifer geworden, sodass ich den ersten Band auch nicht mehr so stark finden würde wie vor etwa zwei Jahren. 3,5 / 5

CHARAKTERE Violet handelt teils sehr kindlich und ihren 16 Jahren wenig angemessen. Dadruch, dass Violet im ersten Teil als eine charakterstarke, junge Frau auftrat, fiel es mir schwer, im zweiten Band mitzuerleben, wie sie sich zu jemandem entwickelt, der die gar nicht ist. Charakterzüge, die ich vorher an ihr geschätzt habe, schienen nicht mehr existent, Violet war ein komplett anderer Mensch. Ich mochte zwar auch diese Violet bis zu einem gewissen Grad, doch ich kann hier leider nicht mehr von einem Charakter sprechen, der unter die Haut geht. Auch die anderen Charaktere wirkten irgenwie farblos und eher schwächlich. Dennoch gab es die ein oder andere Stelle, die mich Hoffnung schöpfen ließ. Hoffnung darauf, dass es im dritten und somit letzten Band erneut besser würde. 1 / 3

AUTORIN Amy Ewing ist selbst ein großer Fan von Fantasyliteratur. Sie ist in einer Kleinstadt bei Boston aufgewachsen, hat Kreatives Schreiben in New York studiert und lebt in Harlem.
Bei FISCHER FJB erschienen die drei Bände ihrer ›JUWEL‹-Trilogie, ›Die Gabe‹, ›Die Weiße Rose‹ und ›Der Schwarze Schlüssel‹ die große internationale Erfolge und SPIEGEL-Bestseller waren.

GESAMTEINDRUCK Alles, was in diesem Buch passiert, lässt sich in wenigen Sätzen zusammenfassen. Zudem ließ sich das Ende erahnen - bereits als Violet aus dem Palast flieht, war mir klar, was die Herzogin daraufhin tun würde. Dennoch war das Ende ein mehr oder minder großer Schock, da ich innerlich hoffte, ich würde nicht Recht behalten. Und obwohl ich es wusste, war es letzten Endes ein ziemlich großer Cliffhanger. Was mich sehr geärgert hat, war, dass Musik gar kein Thema spielt. Im ersten Teil schrieb ich der Musik eine recht große Rolle zu - eine nicht gerade unbedeutende - und ich war sehr enttäuscht, dass dieser Faktor hier einfach komplett rausgelassen wurde. Alles in allem ein nicht schlechtes Buch, das ich aber eher nicht empfehlen würde. Ich bin hin und hergerissen, da ich das Buch zwar gerne gelesen habe, aber es im Grund tatsächlich eher schwach war. Wer wissen will, wie es mit Violet, Ash, Cinder, Raven, Lucien und allen anderen weitergeht, für den ist der zweite Band natürlich ein Muss. Mit der Aufmunterung bereits an dieser Stelle, dass der dritte Band in meinen Augen wieder besser ist.
Wenn man zugibt, dass man andere Menschen braucht, kann man sie auch verlieren.
13 / 25 ~ Eine nette Fortsetzung, die mich nicht recht überzeugen konnte.

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